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Preview: Jean-Michel Jarre & Gesaffelstein – Conquistador

Seitdem das kulturelle Gebilde ‚Zukunft‘ gestorben zu sein scheint, ist womöglich auch der Moment für alte Synthie-Recken gekommen, sich wieder aus der Versenkung zu trauen. Horrorfilm-Ikone John Carpenter zum Beispiel veröffentlichte schon im Februar seine Sammlung hypothetisch-fiktiver Filmmusiken von ziemlich unterschiedlicher Qualität namens »Lost Themes«.

Und auch bei Urgestein Jean-Michel Jarre wird im Hintergrund derzeit offenbar fleißig an einem Comeback gewerkelt. Der Franzose gehört ja zu den großen Pionieren Elektronischer Musik, welche er mit seinen frühen Arbeiten einem breiten Publikum außerhalb akademischer Zirkel und Avantgarde-Grüppchen näher brachte. Besonders in den 70ern und frühen 80ern zählte Jarre mit Welterfolgen wie »Oxygène« oder »Équinoxe« zu den einflussreichsten Komponisten auf dem Gebiet synthetischer Klänge. Obwohl komplett instrumental und vom Format nicht gerade radiotauglich, sind die flächigen, mithilfe von Analog-Synthesizern erzeugten Stücke eingängig und melodisch – dem Pop und der Klassik damit näher als der ansonsten so praktizierten elektronischen Geräuschforschung.

Der neue Track hört auf den Namen »Conquistador« und ist eine Zusammenarbeit mit Noir-Techno-Dandy Gesaffelstein. Eine durchaus naheliegende Kombination, zeigte sich doch vor zwei Jahren bei dessen Debüt »Aleph« schon, wie sehr der Sound durch den ungleich älteren Landsmann beeinflusst worden sein muss. Bei »Conquistador« treffen sich nun die archetypischen Melodien Jarres mit der kristallinen Kälte Gesaffelsteins. Letzterer spendierte dem Klanggerüst auch mutmaßlich einen deutlich knackigeren Beat. Ein interessante Kollaboration!

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Video: Gesaffelstein – Hate Or Glory

Werd‘ zu Gold oder stirb bei dem Versuch: Ein paar Tage mehr hat das Video ja mittlerweile schon auf dem Buckel, als dass ich es als Neuigkeit verkaufen könnte, dennoch halte ich es für so sehenswert, dass ich es hier nicht unerwähnt lassen möchte.

In Gesaffelsteins aktuellem Clip scheint die Welt wie aus den Angeln gehoben. Gekippte Kamerawinkel und langsame Fahrten unterstreichen die gewohnt unterkühlte Klangwelt und die edelmetallharten Midtempo-Beats. Nachdem der großartige Mindfuck-Hochglanz-Videoclip zur ersten Single „Pursuit“ zu Recht zwei UK Music Video Awards abgestaubt hat, erzählt die visuelle Umsetzung von „Hate Or Glory“ ein fast surreales, urbanes Neuzeitmärchen, angesiedelt in einem US-amerikanischen Ghetto. Inhaltlich stehen mit Gier und Macht, dem Motiv von Aufstieg und Fall, zwar altbewährte Themen typischer Gangstergeschichten auf dem Programm, aber in dieser bizarren Variation hat man sie wohl noch nie gesehen…

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